WordPress 6.0 mit etwa 1000 Änderungen veröffentlicht

Der umfassende Leitfaden zur wp-config.php Datei in WordPress: Bearbeiten, Optimieren und Schützen

Christopher Schintlholzer

Die wp-config.php Datei ist eine der zentralen Konfigurationsdateien in einer WordPress-Installation. Sie enthält essenzielle Einstellungen, die das Verhalten und die Sicherheit deiner Website maßgeblich beeinflussen. In diesem umfassenden Leitfaden erfährst du, wie du die wp-config.php sicher bearbeitest, optimierst und schützt, um das Beste aus deiner WordPress-Website herauszuholen.

Was ist die wp-config.php Datei?

Die wp-config.php Datei befindet sich im Hauptverzeichnis deiner WordPress-Installation und enthält wichtige Konfigurationen wie Datenbankverbindungsdetails, Sicherheitsschlüssel und andere grundlegende Einstellungen. Diese Datei spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung der Verbindung zu deiner MySQL-Datenbank, der Aktivierung von Debugging-Optionen und vielen anderen kritischen Funktionen, die das reibungslose Funktionieren von WordPress sicherstellen.

Wo finde ich die wp-config.php Datei?

Die wp-config.php Datei befindet sich direkt im Stammverzeichnis deiner WordPress-Installation. Du kannst sie über einen FTP-Client wie FileZilla oder über den Dateimanager deines Hosting-Anbieters erreichen. Sobald du dich in das Hauptverzeichnis deiner WordPress-Installation eingeloggt hast, solltest du die Datei neben wichtigen Ordnern wie wp-content, wp-includes und wp-admin finden.

Wie bearbeite ich die wp-config.php Datei sicher?

Bevor du Änderungen an der wp-config.php Datei vornimmst, solltest du immer ein vollständiges Backup deiner Website erstellen. Auf diese Weise kannst du im Falle eines Fehlers schnell wiederherstellen und verhindern, dass die Website unerreichbar wird.

1. Zugriff auf die Datei

Nutze einen FTP-Client oder den Dateimanager deines Hosting-Anbieters, um auf die wp-config.php Datei zuzugreifen. Du kannst die Datei herunterladen und sie mit einem Texteditor wie Notepad++ oder Sublime Text öffnen. Es ist wichtig, keine Textverarbeitungsprogramme wie Microsoft Word zu verwenden, da diese zusätzliche Formatierungen hinzufügen könnten, die die Datei unbrauchbar machen.

2. Bearbeitung der Datei

Nach dem Öffnen der Datei kannst du die gewünschten Änderungen vornehmen. Nachdem du die Änderungen gespeichert hast, lade die Datei wieder auf den Server hoch. Achte darauf, dass du die Datei nicht versehentlich überschreibst oder beschädigst.

Wichtige Einstellungen in der wp-config.php Datei

Es gibt mehrere zentrale Einstellungen in der wp-config.php Datei, die du anpassen kannst, um die Leistung und Sicherheit deiner Website zu verbessern.

1. Datenbankverbindung

Die wp-config.php Datei enthält die grundlegenden Datenbankverbindungsinformationen. Diese Angaben sind notwendig, damit WordPress mit der MySQL-Datenbank kommunizieren kann. Hier ein Beispiel für die Konfiguration:

define('DB_NAME', 'deine_datenbank');
define('DB_USER', 'dein_benutzername');
define('DB_PASSWORD', 'dein_passwort');
define('DB_HOST', 'localhost');
define('DB_CHARSET', 'utf8');
define('DB_COLLATE', '');

Achte darauf, dass du diese Informationen korrekt einträgst, um eine reibungslose Verbindung zur Datenbank zu gewährleisten.

2. Sicherheitsschlüssel und Salts

WordPress verwendet Sicherheits-Schlüssel und Salts, um die Verschlüsselung von Cookies und Sitzungsdaten zu verbessern. Diese Schlüssel kannst du mit dem WordPress Secret Key Service generieren. Sobald du die Schlüssel erstellt hast, solltest du sie in der wp-config.php Datei eintragen, um die Sicherheit deiner Website zu erhöhen.

3. Tabellenpräfix

Das Standard-Tabellenpräfix in WordPress lautet wp_. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, dieses Präfix zu ändern, um SQL-Injektionen zu erschweren. Du kannst das Präfix ändern, indem du in der wp-config.php Datei den folgenden Wert anpasst:

$table_prefix = 'dein_praefix_';

4. Debugging-Modus

Der Debugging-Modus in WordPress kann dir helfen, Fehler zu erkennen und zu beheben, indem er alle PHP-Fehler protokolliert. Du kannst den Debugging-Modus in der wp-config.php aktivieren, indem du folgende Zeilen hinzufügst:

define('WP_DEBUG', true);
define('WP_DEBUG_LOG', true);
define('WP_DEBUG_DISPLAY', false);
@ini_set('display_errors', 0);

Diese Konfiguration speichert Fehlerprotokolle in einer Datei und zeigt sie nicht direkt auf der Website an.

Sicherheits-Tipps für die wp-config.php Datei

Da die wp-config.php Datei sensible Daten enthält, ist es wichtig, sie ausreichend zu schützen.

1. Berechtigungen setzen

Die Datei sollte über restriktive Dateiberechtigungen verfügen, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Du kannst die Berechtigungen der Datei auf 440 oder 400 setzen, um sicherzustellen, dass sie nur von berechtigten Benutzern und Prozessen gelesen werden kann.

2. Zugriff über .htaccess einschränken

Du kannst den Zugriff auf die wp-config.php Datei durch eine entsprechende Konfiguration in der .htaccess-Datei einschränken. Füge folgende Zeilen in deine .htaccess-Datei ein, um die Datei zu schützen:

<files wp-config.php>
order allow,deny
deny from all
</files>

Diese Einstellung blockiert den direkten Zugriff auf die wp-config.php über den Browser.

3. Datei verschieben

Wenn du zusätzlichen Schutz für deine wp-config.php Datei wünschst, kannst du sie eine Ebene über dem Stammverzeichnis deiner WordPress-Installation verschieben. WordPress kann die Datei trotzdem finden, aber der direkte Zugriff über den Browser wird erschwert.

Erweiterte Optimierungen der wp-config.php Datei

Neben den grundlegenden Anpassungen gibt es noch weitere Optionen, die du in der wp-config.php Datei hinzufügen kannst, um die Leistung deiner Website zu optimieren und zusätzliche Funktionen zu aktivieren.

1. Automatische Updates steuern

Standardmäßig führt WordPress automatische Updates durch. Wenn du jedoch die Kontrolle über die Updates behalten möchtest, kannst du automatische Updates deaktivieren:

define('AUTOMATIC_UPDATER_DISABLED', true);

2. Post-Revisions begrenzen

WordPress speichert automatisch jede Version eines Beitrags. Um die Datenbank zu entlasten, kannst du die Anzahl der gespeicherten Post-Revisions begrenzen:

define('WP_POST_REVISIONS', 5);

Diese Einstellung sorgt dafür, dass nur die letzten 5 Revisionen eines Beitrags gespeichert werden.

3. Datenbankreparatur aktivieren

Mit der folgenden Einstellung kannst du die Möglichkeit aktivieren, die Datenbank direkt aus dem WordPress-Dashboard heraus zu reparieren:

define('WP_ALLOW_REPAIR', true);

Diese Funktion ist nützlich, wenn deine Datenbank beschädigt ist und du sie schnell reparieren musst.

4. Ändern des Standard-Datei-Uploads-Verzeichnisses

Standardmäßig speichert WordPress hochgeladene Dateien im wp-content/uploads-Ordner. Du kannst diesen Speicherort ändern, um deine Dateien an einem sicheren oder benutzerdefinierten Ort zu speichern. Füge dazu die folgende Zeile in die wp-config.php ein:

define('UPLOADS', 'path/to/custom/folder');

Diese Einstellung ist besonders nützlich, wenn du deine Uploads aus organisatorischen oder sicherheitsrelevanten Gründen an einem anderen Ort ablegen möchtest.

5. Verhindern von automatischen Veröffentlichungen

WordPress speichert Beiträge als „geplant“ oder „Entwurf“, bevor sie veröffentlicht werden. Wenn du verhindern möchtest, dass Beiträge oder Seiten automatisch veröffentlicht werden, kannst du die folgende Zeile in der wp-config.php Datei hinzufügen:

define('DISALLOW_FILE_MODS', true);

Diese Einstellung blockiert die automatische Installation von Themes und Plugins sowie das Bearbeiten von Dateien im Admin-Bereich, was eine zusätzliche Sicherheitsebene bietet.

6. Cache für Datenbankabfragen aktivieren

Die Verwendung von Caching kann die Ladegeschwindigkeit deiner WordPress-Seite erheblich verbessern. Du kannst das Caching von Datenbankabfragen direkt in der wp-config.php aktivieren, um die Leistung deiner Website zu steigern. Dies kann helfen, die Anzahl der Datenbankabfragen zu reduzieren, insbesondere bei größeren Websites:

define('WP_CACHE', true);

Diese Einstellung aktiviert das Caching für WordPress, was die Performance verbessert und die Last auf deinem Server verringert.

7. Festlegen eines eigenen Memory Limits

Die wp-config.php Datei ermöglicht es dir, das PHP-Memory-Limit zu erhöhen, falls deine WordPress-Website ressourcenintensive Prozesse wie die Verarbeitung großer Mediendateien oder komplexe Plugins verwendet. Du kannst das Limit erhöhen, indem du Folgendes hinzufügst:

define('WP_MEMORY_LIMIT', '256M');

Standardmäßig ist das Memory-Limit in WordPress auf 40 MB für Single-User-Installationen und 64 MB für Multisite-Installationen festgelegt. Mit dieser Zeile kannst du das Limit auf einen höheren Wert setzen, um die Performance zu verbessern.

8. Ändern des Speichers für Cache-Dateien

WordPress verwendet standardmäßig den Dateispeicher für Caching. Falls du den Cache jedoch in einer Datenbank oder einem anderen Speicherort ablegen möchtest, kannst du dies ebenfalls konfigurieren. Ein Beispiel für das Setzen des Caches in der Datenbank:

define('WP_CACHE_TYPE', 'database');

Dies ist besonders sinnvoll, wenn du auf einer Website mit hohem Traffic arbeitest und die Performance optimieren möchtest.

9. Multisite-Netzwerk aktivieren

Wenn du ein Multisite-Netzwerk erstellen möchtest, in dem mehrere WordPress-Seiten unter einer Installation laufen, kannst du diese Funktion in der wp-config.php aktivieren, indem du den folgenden Code hinzufügst:

define('WP_ALLOW_MULTISITE', true);

Nachdem du diese Zeile hinzugefügt hast, kannst du in deinem WordPress-Dashboard eine Multisite-Installation konfigurieren.

10. Deaktivieren der Emoji- und Embeds-Funktionen

WordPress lädt standardmäßig eine JavaScript-Datei, um Emojis und eingebettete Inhalte wie Tweets und YouTube-Videos darzustellen. Diese Funktionen können jedoch die Ladezeit der Seite verlängern, insbesondere wenn sie nicht verwendet werden. Du kannst diese Funktionen deaktivieren, indem du Folgendes in die wp-config.php einfügst:

remove_action('wp_head', 'print_emoji_detection_script', 7);
remove_action('wp_print_styles', 'print_emoji_styles');
remove_action('wp_head', 'wp_oembed_add_discovery_links');
remove_action('wp_head', 'wp_oembed_add_host_js');

Mit diesen Änderungen werden die entsprechenden Funktionen deaktiviert und die Ladezeit deiner Seite verbessert.

Häufige Fragen zur wp-config.php Datei

1. Was passiert, wenn ich die wp-config.php Datei bearbeite?

Die wp-config.php Datei enthält viele wichtige Einstellungen für deine WordPress-Website. Falsche Änderungen an dieser Datei können dazu führen, dass deine Website nicht mehr funktioniert. Es ist daher wichtig, dass du nur Änderungen vornimmst, wenn du sicher bist, was du tust. Immer ein vollständiges Backup erstellen, bevor du Änderungen vornimmst.

2. Wie kann ich die wp-config.php Datei vor unbefugtem Zugriff schützen?

Um unbefugten Zugriff auf die wp-config.php Datei zu verhindern, solltest du sicherstellen, dass die Datei mit den richtigen Berechtigungen versehen ist, idealerweise 440 oder 400. Du kannst außerdem den Zugriff über die .htaccess Datei blockieren, indem du entsprechenden Code hinzufügst. Eine andere Möglichkeit ist, die Datei außerhalb des öffentlichen Webverzeichnisses zu platzieren.

3. Kann ich das wp-config.php-Verzeichnis ändern?

Ja, du kannst das Standard-Verzeichnis der wp-config.php Datei ändern, indem du sie eine Ebene über dem Stammverzeichnis deiner WordPress-Installation verschiebst. WordPress kann die Datei immer noch finden, auch wenn sie sich an einem anderen Ort befindet. Das Hinzufügen eines speziellen PHP-Befehls hilft dabei, den richtigen Pfad zu identifizieren.

4. Was ist der Unterschied zwischen WP_DEBUG und WP_DEBUG_LOG in der wp-config.php Datei?

  • WP_DEBUG aktiviert den Debugging-Modus, sodass Fehler in WordPress angezeigt werden.
  • WP_DEBUG_LOG sorgt dafür, dass Fehler in einer Datei (meistens wp-content/debug.log) protokolliert werden, anstatt sie auf der Website selbst anzuzeigen.

5. Wie kann ich automatische Updates in WordPress deaktivieren?

WordPress führt automatisch Updates durch, was die Wartung vereinfacht. Wenn du jedoch die Kontrolle über Updates behalten möchtest, kannst du die automatische Aktualisierung für Themes und Plugins deaktivieren, indem du den folgenden Code in die wp-config.php Datei einfügst:

define('AUTOMATIC_UPDATER_DISABLED', true);

6. Kann ich das Standard-Tabellenpräfix ändern?

Ja, du kannst das Standard-Tabellenpräfix wp_ ändern, um deine Website besser abzusichern. Dies wird besonders empfohlen, wenn du die Sicherheit erhöhen möchtest. Achte jedoch darauf, dass du nach der Änderung das Präfix auch in deiner Datenbank anpasst.

7. Was kann ich tun, wenn die wp-config.php Datei Fehler enthält?

Falls du Fehler in der wp-config.php Datei feststellst und deine Website nicht mehr lädt, kannst du die Datei auf ihre ursprüngliche Version zurücksetzen oder eine Kopie aus deinem Backup wiederherstellen. Achte darauf, dass du die Datei immer in einem sicheren Texteditor bearbeitest und keine zusätzlichen Formatierungen hinzufügst.

Fazit

Die wp-config.php Datei ist ein unverzichtbares Element jeder WordPress-Website. Sie ermöglicht es dir, grundlegende Einstellungen zu konfigurieren, die Sicherheit zu erhöhen und die Leistung zu optimieren. Mit den richtigen Anpassungen kannst du deine Website sicherer und effizienter machen. Achte darauf, dass du die Datei nur mit Bedacht bearbeitest und regelmäßig Backups machst, um im Falle eines Fehlers schnell wiederherstellen zu können. Weitere Informationen und Optionen zur wp-config.php Datei findest du auf developer.wordpress.org

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Über den Autor
Christopher Schintlholzer
Christopher "Klark" Schintlholzer ist seit 2022 WordPress Entwickler bei MEWIGO im Bereich Frontend & Backend.

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